Die CD "Ein Leben für die
Blasmusik - Ein Querschnitt durch das Schaffen von Prof.
Hans Schmid" möchte einerseits dem Marschmusikkomponisten
Hans Schmid gerecht werden, andererseits aber auch auf
die Vielzahl empfehlenswerter Kompositionen aus anderen
Gattungen hinweisen.
Der Rainer-Marsch bedarf wohl keiner
näheren Beschreibung. Er ist Hans Schmids berühmtestes
Werk, gilt als die "heimliche Salzburger Landeshymne"
und ist sowohl in der anspruchsvollen Originalfassung,
als auch in einer erleichterten Version
erhältlich. Die Aufnahme auf dieser CD ist die Originalfassung.
Spielmannsgruß und Simson
sind zwei ebenfalls sehr verbreitete und gern gespielte
Märsche. In ihnen klingt die alt-österreichische
Marschmusiktradition - eingängige Melodien, kompakt
arrangiert - von nicht allzugroßem Schwierigkeitsgrad.
Zwei "gute Marschierer".
Das gleiche gilt für die weniger geläufigen
Märsche Viribus Unitis, Die Fahnenwache,
Hoch die Musik, Auf Wiedersehen
und Über alle Grenzen. Diese fünf
Märsche wären nicht nur wegen ihrer einprägsamen,
programmatischen Titel, sondern vor allem wegen ihrer
musikalischen Qualität eine Bereicherung für
jedes Marschbuch bzw. Konzertprogramm.
Der Konzertmarsch Freiheitsglocken (Bells
of Freedom) und der Marsch Santa Fé
sind während Hans Schmids Zeit in Amerika entstanden.
In diesem letzten Drittel seines Lebens, seit 1950 welches
er großteils in den USA zubrachte, sind noch
mehr als 70 weitere Kompositionen entstanden.
Darunter, als eines seiner allerletzten Werke, der Konzertmarsch
Aus der Neuen Welt, den er 1976, im Alter
von 83 Jahren schrieb. Damit ist auf dieser CD der Bogen
vom Beginn (Rainermarsch, 1915, im Alter von 22 Jahren)
bis zum Ende seines Schaffens gespannt.
Es mag auf den ersten Blick etwas verwundern, dass im
Programm auch ein Trauermarsch aufscheint. Diese
CD aber soll nicht nur "Stimmung machen", sie
soll auch die kompositorische Bandbreite des Komponisten
Hans Schmid dokumentieren.
Prof. Hans Schmid hat vier große Trauermärsche
geschrieben: Es ist bestimmt in Gottes Rat, Memento Mori,
Ich hatt' einen Kameraden und Abschiedsglocken.
Jeder dieser vier Märsche vermag dem Anlass, zu welchem
man einen Trauermarsch nun einmal benötigt,
einen würdigen und feierlichen Rahmen zu geben.
In seinen Trauermärschen verstand Prof. Schmid es
wie kaum ein anderer, Schlichtheit und Feierlichkeit zu
einem harmonischen Ganzen zu vereinen. Diese vier Märsche
sind musikalisch zu schön, um sie in Vergessenheit
geraten zu lassen.
Der lustige Trompeter (Solo für
Trompete) und Der Pfiffikus (Solo für
Flöte oder Piccolo) sind zwei Bravourstücke,
die für jeden guten Instrumentalisten eine Herausforderung
darstellen.
Schön ist die Jugendzeit ist einer
von 30 Walzern aus der Feder Hans Schmids. Das Hauptthema,
das in der 6/8-Einleitung zuerst von den Tenören,
dann vom gesamten Orchester vorgestellt wird, um dann,
nachdem es mit drei weiteren Walzerthemen variiert wurde,
in der Coda nocheinmal fortgeführt zu werden und
dann in einem "Presto" endet, lässt kein
Konzertpublikum unberührt.
Die Austria-Ouvertüre und der Austria
Express (Schnellpolka) repräsentieren den
Patrioten Hans Schmid. Er hat, als gebürtiger Mährer,
in Österreich seine musikalische, für den größten
Teil seines Lebens seine physische, in jedem Fall aber
seine geistige Heimat gefunden.
Seine Austria Ouvertüre entstand 1956. Sie ist eine
in Musik gegossene Liebeserklärung an seine
Heimat, das wiedererstandene und befreite Österreich.
Da Hans Schmid, wie bereits erwähnt, die große
Zahl der Amateurkapellen besonders am Herzen lag,
hat er es bewusst vermieden, seine Kompositionen alzu
schwierig zu gestalten. Die Austria-Ouvertüre ist
daher das einzie Oberstufen-Werk auf dieser CD.
Sie ist als Selbstwahlstück für Wertungsspiele
ebenso zu empfehlen, wie als effektvolle Konzertnummer.
Die Ouvertüre beginnt mit einem altösterreichischen
Militärsignal und entedt in einem breitausladenden
Maestoso mit dem Hymnus "O du mein Österreich".
Austria Express ist eine Schnellpolka in der Tradition
der Wiener Schule gehalten, aus dem Jahr 1968. Sie war
bisher vergriffen und liegt hier in einer Bearbeitung
von Herrn Harald Hattinger vor. Es handelt sich also um
eine Uraufführung bzw. eine Wiederentdeckung. |